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Bosch: Breite Aufstellung sichert hohes Umsatzniveau – widriges Umfeld belastet Ergebnis

Die Bosch-Gruppe konnte 2019 trotz Konjunkturschwäche in der Automobilbranche das hohe Umsatzniveau des Vorjahres halten.

Bosch: Breite Aufstellung sichert hohes Umsatzniveau – widriges Umfeld belastet Ergebnis

Nach vorläufigen Zahlen1 erzielte das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen 2019 einen Umsatz von 77,9 Milliarden Euro. Die Erlöse entsprechen damit dem Vorjahreswert, gaben wechselkursbereinigt jedoch um 1,1 Prozent nach. „Die Konjunkturschwäche und der starke Einbruch der Automobilproduktion haben zwar auch bei Bosch Spuren hinterlassen“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich der Vorstellung der vorläufigen Geschäftszahlen. „Die breite Aufstellung des Unternehmens wirkt angesichts dieser Herausforderungen stabilisierend und hilft, bestehendes Geschäft auszubauen und neues zu erschließen.

Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage investieren wir weiter in wichtige Wachstumsfelder.“ Alleine in diesem Jahr will Bosch mehr als eine Milliarde Euro für die elektrifizierte, automatisierte und vernetzte Mobilität der Zukunft aufwenden. „Als Innovationsführer gestalten wir die Mobilitätswende maßgeblich mit und nutzen die sich ergebenden Chancen“, so Denner.

Im Geschäftsjahr 2019 lag das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) bei rund 3 Milliarden Euro. Die EBIT-Rendite liegt damit voraussichtlich bei knapp 4 Prozent vom Umsatz. Die rückläufige Automobilproduktion insbesondere in den wichtigen Märkten China und Indien, weiter gesunkene Diesel-Nachfrage bei Pkws, hohe Restrukturierungskosten vor allem in der Mobilitätssparte sowie steigende Vorleistungen für Zukunftsprojekte belasteten das Ergebnis. „Das laufende Jahr bleibt für viele Unternehmen herausfordernd, insbesondere in der Automobilbranche und im Maschinenbau – und somit auch für Bosch“, erklärte Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. „Dennoch wollen wir auch 2020 in den für uns wichtigen Branchen und Regionen stärker als die Märkte wachsen,“ sagte Asenkerschbaumer. Zudem werde Bosch weiterhin konsequent an seiner Ertragskraft arbeiten und Produktionskapazitäten anpassen müssen.

Mobilität der Zukunft: Herausforderungen des Wandels
Bosch hat ein klares Bild von der Zukunft der Mobilität und davon, wie die Mobilitätswende gelingen kann. „Die Mobilität von morgen wird nicht nur elektrifiziert und automatisiert sein, sondern auch vernetzt und personalisiert“, erläuterte Denner. Aufgrund seines vielfältigen Portfolios sei Bosch wie kaum ein anderes Unternehmen auf die verschiedenen Szenarien und Entwicklungen vorbereitet. Der Weg zur Mobilität der Zukunft stellt die Automobilbranche aus Sicht von Denner allerdings vor zentrale Herausforderungen. Erstens verhinderten emotionale Debatten um das Auto eine faktenorientierte, differenzierte Sicht auf den Straßenverkehr.

Zweitens benötige die Branche mehr Zeit, um den Wandel zu bewerkstelligen. Denner betonte: „Vor allem bei der Beschäftigung könne ein so fundamentaler Veränderungsprozess wie der zur Elektromobilität nicht von heute auf morgen gelingen.“ Und drittens verschärfe die Konjunktur den strukturellen Veränderungsbedarf der Branche. Bosch rechnet damit, dass die globale Automobilproduktion 2020 das dritte Jahr in Folge schrumpfen wird. Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr einen weiteren Rückgang von 2,6 Prozent auf weltweit noch rund 89 Millionen Fahrzeuge – gegenüber 2017 fast 10 Millionen Einheiten weniger.

Bosch stellt sich auf ein gleichbleibendes Niveau in den kommenden Jahren ein und rechnet nicht vor 2025 mit einer Steigerung der globalen Automobilproduktion.

Das Unternehmen will seine Kostenstrukturen und die Beschäftigung möglichst sozialverträglich an die drastischen Veränderungen und Überkapazitäten der Branche anpassen. Denner: „Entsprechende Vereinbarungen sind gemeinsam mit den Sozialpartnern bereits an großen Standorten wie Bamberg, Schwieberdingen und Stuttgart-Feuerbach gelungen.“ Ziel sei ein differenziertes Vorgehen, um individuelle Wachstumschancen der Standorte zu bewahren und möglichst viele Mitarbeiter mit ihren Kompetenzen im Unternehmen zu halten.

Mobilität der Zukunft: Geschäftschancen für Bosch
„Die Mobilitätswende bringt nicht das Mobilitätsende – schon gar nicht das Ende des Autos“, sagte Denner. Bosch stelle sich auf dem Weg zum führenden Anbieter für Mobilitätslösungen weiterhin stark auf. Denner: „Der fundamentale Umbruch der Automobilbranche birgt große Chancen für Bosch.“ Dazu zähle der künftig steigende Mobilitätsbedarf. Um fast 50 Prozent soll laut dem Weltverkehrsforum ITF bis 2030 der weltweite Personenverkehr gegenüber 2015 ansteigen. „Das Auto bleibt auf absehbare Zeit Verkehrsmittel Nummer eins – mit besten Voraussetzungen, ein noch sichereres, komfortableres und klimafreundlicheres Verkehrsmittel zu werden“, erklärte der Bosch-Chef.

Auch neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) oder die Brennstoffzelle werden die Mobilitätswende weiter voranbringen. Als Innovationsführer profitiert Bosch von seinem frühen Einstieg in diese Entwicklungen. Neue Fahrzeughersteller auf dem Markt der Elektromobilität benötigen darüber hinaus verstärkt Komplettlösungen statt Komponenten. Denner: „Mehr Systemgeschäft bedeutet für uns als Vollanbieter Umsatzpotenzial in Milliardenhöhe.“ Zudem profitiert Bosch künftig vom Trend zu mehr Elektronik und Software: Der Markt für softwareintensive Elektroniksysteme wird nach Einschätzung des Unternehmens bis 2030 jährlich um 20 Prozent wachsen. Bosch investiert in die Software-Entwicklung etwa 3,7 Milliarden Euro im Jahr und beschäftigt derzeit 30 000 Software-Entwickler.

Mitarbeiter befähigen: KI-Schulungsprogramm für 20 000 Beschäftigte
Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist für den Bosch-Chef ein strategischer Erfolgsfaktor zur Bewältigung der aktuellen und kommenden Herausforderungen: „Bosch versteht sich als Learning Company, in der das Lernen in den Arbeitsalltag integriert ist“, betonte Denner. Neben den regulären Investitionen in die Weiterbildung der Belegschaft legt Bosch ein neues Schulungsprogramm zu KI für nahezu 20 000 Mitarbeiter auf. Es beinhaltet Trainingsformate für Führungskräfte, Entwicklungsingenieure und KI-Entwickler auf drei unterschiedlichen Niveaus. Zudem schließt das Programm Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI ein.

Geschäft entwickeln: Rund 3 Milliarden Euro für Wachstumsfelder

Bosch will sein bestehendes Geschäft ausbauen und neue Geschäftsfelder erschließen. „Das wollen wir über erhebliche Vorleistungen in Zukunftstechnologien erreichen“, sagte Denner. „Im Zeitraum 2013 bis 2020 wird Bosch insgesamt rund 3 Milliarden Euro für ganz neue Wachstumsfelder ausgegeben haben.“ Allein für die Elektromobilität, einschließlich der Brennstoffzelle, wendet Bosch in diesem Jahr 500 Millionen Euro auf. In das automatisierte Fahren fließen mehr als 600 Millionen Euro, nochmals 100 Millionen Euro in vernetzte Mobilitätslösungen. Zudem hat Bosch 600 Millionen Euro seit 2015 in den Ausbau seiner Aktivitäten rund um das Internet der Dinge gesteckt. Dazu zählen unter anderem der neue Bosch IoT Campus in Berlin oder die Erweiterung des Geschäfts für vernetzte Industrie.

Wettbewerbsvorteile ausspielen: Technologieführerschaft und -offenheit
Bosch sichert sich durch den Einstieg in neue Technologien wichtige Umsatzpotenziale in Milliardenmärkten: Damit sicheres automatisiertes Fahren überhaupt Realität werden kann, bedarf es neben Kamera und Radar eines dritten Sensorprinzips. Daher vervollständigt das Unternehmen sein Sensorportfolio und steigt in die Serienentwicklung eines Fernbereichs-Lidars ein. Denner erklärte: „Damit schließen wir die Sensorlücke und machen automatisiertes Fahren erst möglich.“ Der laserbasierte Abstandsmesser erkennt auch nichtmetallische Hindernisse in großer Entfernung zuverlässig – beispielsweise Steine auf der Straße. Fahrmanöver wie Bremsen oder Ausweichen können entsprechend rechtzeitig eingeleitet werden.

Auch die Industrialisierung des Brennstoffzellen-Antriebs treibt Bosch voran: Den Kern des Antriebs, den Stack, entwickelt Bosch zusammen mit Powercell und will diesen 2022 auf den Markt bringen. Das Unternehmen investiert auch weiterhin in hocheffiziente Verbrennungsmotoren. Laut der Marktforschung von Bosch werden auch 2030 zwei von drei Neuwagen Diesel oder Benziner sein, mit oder ohne Hybrid. Denner: „Der Weg zur emissionsfreien Mobilität muss technologieoffen sein.

Nur so bleibt Mobilität auch für die breite Bevölkerung bezahlbar.“ Möglich sei dies mit einem Antriebsmix aus hocheffizienten Verbrennungs- und modernsten Elektromotoren. Zudem setzt sich der Bosch-Chef für den Einsatz von regenerativen und synthetischen Kraftstoffen ein: „Auch der bereits vorhandene Fahrzeugbestand muss und kann einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Sogenannte eFuels, also synthetische Kraftstoffe, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, können den Verbrenner CO2-neutral machen.“ Hierzu fordert Denner von der Politik, entsprechende Rahmenbedingungen für ein technologieoffenes und damit innovationsförderliches Umfeld zu schaffen.

Dies sei erforderlich für eine erfolgreiche Mobilitätswende, für den Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, so Denner.

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